Erlebnisse aus dem Online-Handel
EBay setzt es nun zwingend zum 15. Juni in ausgewählten Kategorien durch: Die versandkostenfreie Lieferung. Ich hatte mich ja schon im Zuge unserer Shop-Eröffnung darüber ausgelassen, das eine versandkostenfreie Lieferung immer zu Lasten des Käufers geht. Selbstverständlich werden die Versandkosten in den Artikelpreis einkalkuliert, aber nicht nur der: Auch die somit höheren Verkäufergebühren landen im Endpreis. Fazit: Für den Käufer wird alles teurer. Wir verkaufen zwangsläufig auch seit einigen Wochen versandkostenfrei und stellen einen seltsamen Effekt fest …
Bei Angabe der Versandkosten pro Artikel gab es regelmäßig immer Anfragen ala “Wieviel Versandkosten, wenn ich X Artikel kaufe” . Unsere Antwort war immer gleich: “Versandkosten fallen immer nur einmal an (immer der höchste Anteil), egal wieviel gekauft wird. Eventuelle Mehrkosten übernehmen wir”. Eine sehr faire Lösung für den Käufer wie ich finde. Wie gesagt: Diese Anfragen gab es ständig. Aber: Das ist Vergangenheit …
Seit der Umstellung auf Versandkostenfrei (und somit einer deutlichen Erhöhung des jeweiligen Artikelpreis), gibt es diese Anfragen gar nicht mehr. Das heißt: Es werden mehrere Artikel gekauft und es gibt keine Anfragen ala Rabatt oder ähnlichem. Und keiner beschwert sich, das die gekauften Artikel in einer Sendung versendet werden. Im Gegenteil. Gut für uns, aber verstehen tue ich das nicht wirklich – sind die Käufer wirklich so einfach gestrickt?
In der ersten Woche haben wir noch bei PayPal Zahlungen den jeweiligen Portoanteil bei Mehrfachkäufen erstattet, es gab kein einziges Danke oder “Oh, super, sehr nett von Euch”. Also lassen wir es. Hauptsache der Käufer ist glücklich, verstehen tue ich es nicht wirklich. Die Diskussion bei Golem dazu ist übrigens auch interessant.
3 Responses for "Versandkostenfreie Lieferung"
es ist leider eine einzige Plage (geworden) bei Ebay zu verkaufen.
Das man als Verkäufer zum Freiwild geworden ist scheint nicht genug zu sein- man muss auch noch mit höheren Gebühren belastet werden.
Dafür wird dann aber beim Kundenservice gespart.
Um die Intelligenz vieler Käufer bei Ebay scheint es zudem auch nicht besonders gut bestellt zu sein… manchmal wundert man sich, wie die Leute es überhaut schaffen einen Computer zu bedienen.
Ich hoffe sie haben mit Ihrem Shop erfolg, und können sich von Ebay emanzipieren.
Naja. Die Gebühren gibt der Verkäufer ja an den Kunden weiter. Das ist das kleinste Problem. Amazon nimmt ja auch 7% im Technikbereich. Ebay mit PainPal-Gebühren 9% bei Kleinteilen und 6-7% ab 50.-€.
Das Hauptproblem:
Ebay erscheint nun optisch teurer, bei 2 Stück oder mehr zahlt der Kunde automatisch zweimal Versand. Bisher hat er max. einen Aufschlag für den zweiten Artikel gezahlt.
Amazon wird weiter an Marktanteilen gewinnen – da bin ich mir sicher.
Wir landen mit den Videospielen bei Amazon ja leider im Medien Bereich, sprich 15% Gebühren. Aber ganz ehrlich: Ich gebe Amazon liebend gerne 15% als das es ebay und PayPal bekommt. Bei versandkostenfreien Versand verliert der Kunde immer. Übrigens ein weiterer seltsamer Nebeneffekt seitdem wir Versandkostenfrei verkaufen: Keine Selbstabholer mehr. Also keine 4 Stunden Busfahrten quer durch die Stadt um 1,70 Euro zu sparen. Ich verstehe es nicht, aber inzwischen ist es mir auch egal.
Amazon geht mit seinem FBA (Fullfillment bei Amazon) übrigens einen sehr genialen Weg – wir nehmen aktuell dran teil, obwohl es noch in den Startlöchern steht. Setzen die das durch, wird das IMHO der Todesstoß für ebay. Und das würde mich nicht mal traurig stimmen, da muß ich nur an das grenzenlos arrogante Auftreten von eBay und Konsorten denken.
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