Erlebnisse aus dem Online-Handel
DHL bezeichnet sich ja selbst als – ich zitiere hier mal aus der Homepage – “Deshalb sind wir der weltgrößte Logistikspezialist.”. Damit sich jeder einen Eindruck machen kann wie das aussieht wenn Experten arbeiten, hier mal ein paar exemplarische Sendungsverfolgungen:
Wohlgemerkt exemplarisch. Ich hätte hier noch ein gutes Dutzend dieser Abläufe. Wir kriegen seit Samstag keine Ware mehr. Seit Samstag. In der letzten Woche vor Weihnachten. Danke, DHL.
Hermes schafft Zustellungen innerhalb von 24 Stunden, ja richtig gelesen: Hermes, das ehemalige schwarze Schaf unter den Paketdienstleistern. GLS natürlich auch innerhalb von 24 Stunden und alle haben mit den erhöhten Aufkommen vor Weihnachten zu kämpfen.
DHL spart sich zu tode, was man unter anderem daran merkt das jeden Tag ein neuer Zusteller vor der Tür steht. Logisch, dass man die unerfahrenen und billigen Kräfte in der Vorweihnachtszeit einsetzt. Zitat eines Zustellers: “Wir fahren aus was wir schaffen, der Rest geht zurück. Mal fahren wir die Tour von Vorne, mal von hinten sodass jeder mal die Chance hat seine Pakete zu kriegen. Sie haben das Pech, das sie in der Mitte sitzen.” Und bei keinem der Verantwortlichen klingeln die Alarmglocken.
Aber DHL als “weltgrößter Logistikspezialist” kann sich das ja erlauben. Die 14 Cent in der Minute Hotline macht ihren Abwiegel-Job perfekt, die Kontakt- und Reklamationsmöglichkeiten in der Sendungsverfolgung wurden ja auch entfernt, nur konsequent: Es gab ja eh noch nie eine Antwort darauf.
Schade, dass die Sekretärin des DHL Vertriebes hier nicht mehr im zwei Wochentakt anruft und einen Termin haben will, ich hätte jetzt wirklich etwas zu besprechen, Thema Komplettversagen.
Als Nachtrag: Ich meckere hier explizit _nicht_ über die Zusteller, das sind die Ärmsten in dieser Kette die sich dann noch das Gemeckere der Kunden anhören müssen.
11 Responses for "DHL Chaos"
Kaum abgeschickt, klingelte es an der Tür und der Hausflur steht voll. Ausgerechnet einer von den wirklich sehr netten und fitten Zustellern hat in den letzten Tagen Dienst gehabt, eines der Gesichter die man dann doch ab und an (gerne) sieht. Fazit: Er hat es einfach nicht geschafft. Kampf gegen Windmühlen, sprich Paketflut. Punkt. Wenn ein fitter Zusteller völlig überrannt wird, wieso schickt man nicht weitere Wagen raus? Ich will und werde es nicht verstehen, wieso die Zusteller hier so dermaßen zerheizt werden.
Ich bekomme ja in der Regel nichts, zumindest keine Ware, per Paket, aber diesmal hatte ich Verpackungsmaterial bestellt, daß mit DHL geliefert wurde. Bei mir kommen immer die gleichen Fahrer. Mal eine Frau und mal ein Mann. Heute kam die Frau erst am späten Nachmittag, anstatt um ca. 9 Uhr. Keine Ahnung, ob die heute so viel zu fahren hatte oder mal die Tour andersrum fuhr. Aber DHL ist doch ein Chaos zur Zeit:
Mo, 17.12.2012 16:47 Uhr
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Die Auftragsdaten zu dieser Sendung wurden vom Absender elektronisch an DHL übermittelt.
Mo, 17.12.2012 20:32 Uhr
Neustrelitz
Die Sendung wurde im Start-Paketzentrum bearbeitet.
Do, 20.12.2012 01:20 Uhr
Köngen
Die Sendung wurde im Ziel-Paketzentrum bearbeitet.
3 Tage also vom Start- zum Ziel-Zentrum. Sehr interessant. Laut Sendungsverfolgung hätte das Paket heute gar nicht in der Zustellung sein sollen.
Na dann hoffe ich, dass meine Sendungen der letzten 2 Wochen gut ankommen – ich versende nur mit DHL und bin bis Heute absolut zufrieden. Ich selber werde von allen beliefert – manchmal 3 x am Tag von 3 verschiedenen Paketdiensten.
Ich finde das an sich übel – denn – würde man die Zustellung konzentrieren, gäbe es also weniger Wettbewerb wäre die Zustellung einfacher zu finanzieren (Fahrzeuge, bessere Löhne für die Zusteller) – fraglich ist natürlich ob wir mit einem “Monopol” die Preise von Heute hätten … oder die Preise sogar niedriger wären.
Ich bin Zusteller bei DHL. Es ist wirklich ein Graus zur Zeit
Normalerweise stellt unsere Zustellbasis mit 90 Fahrer ca. 6500 Pakete täglich zu. Momentan sind es knapp 24.000 Pakete bei ca. 110 Fahrern. DHL wollte mehr Fahrer einstellen, es gab aber kaum Bewerbungen.
Wir haben aktuell mehr als 1.000 Pakete in der Rückstellung aufgrund von Zustellabbrüchen.
Ich war bisherfast nur Springer, hab also immer von versch. Bezirken Pakete bekommen, did überlastet waren. Jetzt ist es so das ich täglich eunen vanderen vollen Bezirk fahre. Heute hatte ich z.b. 290 Pakete bei 205 Stops und musste leider 50 Pakete mit zurückbringen.
Es ist aber auch so das wir aktuell morgens ca. 3 Std für die Beladung brauchen weil die Lkw immer später kommen.
Jetzt darf ich bis Montag durcharbeiten (auch Sonntag und Heiligabend) und dann ist der Spuk endlich virbei 🙂
Klar ist es bescheiden, grade an Weihnachten, lange auf sein Paket warten zu müssen, ABER, schonmal überlegt wie es andere Logistikdiensleister schaffen die Pakete pünktlich zuzustellen? Sicher nur zu einem sehr kleinen Teil mit mehr Personal. Ich kann mir gut vorstellen das es da zu den Paketboten heißt: “Die Pakete gehen heute in Zustellung, wie ihr das macht und wie lange ihr dafür braucht ist uns egal, bezahlt werden 8 Stunden. Viel Spass.” Bei DHL ist nach 8h halt, verdienter, Feierabend bzw. bezahlte Überstunden angesagt.
Sicher hätte man Saisonkräfte einstellen könne, und ich bin sicher das dies auch gemnacht wurde, aber heutzutage ist es sicher nicht einfach, den Kunden guten Service, moderate Preise und gleichzeitig den Angestellten einen schönen Arbeitsplatz mit einer gerechten Entlohnung zu bieten.
@Paketzusteller: Man man man, ihr tut mir echt leid. Wenn man diese Zahlen sieht, 205 Stops, wundert mich gar nichts mehr. Dazu kommt ja der sehr sportliche “garantierte Zustellung” Termin für den letzten Versand. Hut ab vor allen Fahrern die dann noch so freundlich und nett sind, wie es unser gestern war. Danke für den kleinen Einblick.
Bei uns im Bereich ist aktuell wohl auch die Krankheitsquote bei 20% – das dürfte die Sache natürlich auch deutlich verschärfen.
Ja es ist hardcore. Bei uns ist die Krankheitsquote auchvrecht hoch, kein Wunder, seit 8 Wochen arbeiten wir teilweise 55 Std./Woche, eine Pause ist unmöglich.
Heute gab es auch einen neuen Rekord: 32.600 Pakete für uns. 310 Pakete konnte ich mitnehmen, ca. 200 blieben zurück. 😉 Es wird also noch spannend!
Und DHL wirbt damit das alles was heute noch eingeliefert wird garantiert bis Weihnachten da ist. Bei uns in der Postfiliale haben sie auch nur den Kopf geschüttelt. Resultat dieser Versprechen ist, das die Leute immer später einkaufen, schliesslich ist ja noch Zeit …
Noch zwei Tage, dann ist der Spuk vorbei!
Geschafft!
Hab jetzt von Monrag bis Heiligabend (Mittwoch hatte ich frei) ganze 64 Stunden gearbeitet. Ich bin total platt. Selbst am Sonntag und Montag waren Amazon Pakete vom Vortag. Und die Menschen waren an beiden Tagen sowas von Unfreundlich. Und es gab ein Trinkgeld von 9 Euro 😉
Warte seit dem 17.12. nun schon auf mein Paket, liegt seitdem im Paketzentrum Börnicke!!!! Unglaublich, ich glaube nicht, dass ich das Paket noch jemals zu sehen bekomme!! Habe schon nen dicken Hals!!! Soviel zu DHL!
Mir ging es ähnlich, dass kurz vor Weihnachten 2012 ein halbes Dutzend erwarteter Sendungen länger als gewöhnlich brauchten. Da es keine Dinge waren, die ich rechtzeitig zum Fest erwartet hätte, sah ich das ganze gelassen und habe die wirklich zeitkritischen Dinge lieber vor Ort besorgt.
Dann gab es eine Überraschung, nämlich eine Bestellung am Samstagabend, und Sonntagmittag vor Heiligabend kam diese zusammen mit den anderen Paketen via DHL an. Das hat mich sehr überrascht, da ich keinen schnellen Versand gewählt hatte. Ich war sprachlos und das im sehr positiven Sinne – Dankeschön 🙂
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