Erlebnisse aus dem Online-Handel
Es geht um 4,95 Euro und gipfelte im Chaos, das ist die kurze Zusammenfassung. Die Geschichte dazu beginnt mit einer Anfrage am 18.1. mit der Anfrage ob es möglich wäre, den betreffenden Artikel erst am 1.2 zu bezahlen. Wir bejahten, ohne zu Wissen das es sehr, sehr anstrengend werden würde. Ich mache es kurz, der Verkauf endete in folgender Bewertung:
Wie es dazu gekommen ist? Das Problem war das die Mutter unseres jungen Käufers nicht in der Lage war, eine Überweisung auszufüllen. Das teilten wir dem jungen Mann mehrmals mit, jedoch – alle Eltern von Testosteron geschwängerten pubertierenden Jugendlichen werden mir da zustimmen – kam keine unserer Nachrichten im Großhirn des Käufers an. Wie so etwas aussieht wenn die Hormone Polke tanzen, zeigt sich am Besten wenn man sich den Verlauf der Nachrichten die wir erhalten haben ansieht:
Am 12.2 eskalierte das in einem Streitfall wegen einem nicht erhaltenden Artikels – logisch, er liegt ja noch bei uns da nicht bezahlt. Zeitgleich erhielten wir obige Bewertung und nun war es Zeit Tacheles zu reden. Die Ansage die er bekam war klar, deutlich und bestimmt und siehe da: Es geht doch. Kurz danach war “Alles Oki”, die Bewertung wurde überarbeitet:
Und: Die Mutter hatte es dann tatsächlich noch geschafft. Der junge Mann bekam sein Spiel. Das waren hart verdiente 4,95 Euro Umsatz und die Betonung liegt hier ganz deutlich auf Umsatz. Nicht Gewinn.
Vermutlich werde ich auf meine Rückfrage wieder keine Antwort bekommen und so stellt sich wieder einmal die Frage was in mancher Leuten Kopf vorgeht. Die Artikelbezeichnung lautete “Torino 2006 (PS2) Einzelen CD, minimale Gebrauchsspuren” (Tippfehler einfach mal direkt übernommen) und eigentlich ist damit schon jegliches Missverständnis ausgeschlossen … hier wird kein Auto verkauft, kein Komplettset, keine Spielesammlung. Es ist und bleibt eine einzelne CD. Das Artikelbild zeigte die CD und auch in der Artikelbeschreibung wird dick und fett darauf hingewiesen, das es nur die CD ist …
Mit einem unserer Käufer haben wir wieder einmal einen Volltreffer gelandet. Kategorie Schwarzseher. Er wird auf eBay betrogen. Das ist sicher, vermutlich hat er das in der Sendung Akte irgendwas einmal in der Woche vorgebetet bekommen. Alle eBay Verkäufer sind böse und betrügen. Was liegt da näher als bei eBay einzukaufen und das prompt bei dem größten und schlimmsten Betrüger der ganzen Plattform, nämlich bei uns? (Achtung Ironie !!)
Zur Vorgeschichte: Der gute Mann gibt für drei Artikel Preisvorschläge ab, wir nehmen alle drei an. Unter anderem war dabei eine PS2 Konsole und zwei Spiele. Die Kommunikation klappte, wenn auch immer latent unfreundlich. Hätten doch da bei mir schon die Alarmglocken geläutet. Bezahlt wird per PayPal, das Set plus Spiele ging gleich mit am nachfolgenden Tag raus und ich brauche nicht zu erwähnen, das das PS2 Set ausführlich getestet ist so wie alle unsere Geräte und die beiden Spiele aussahen wie neu. Natürlich lässt sich bei Gebrauchtware nie ganz ausschließen das nicht doch irgendwo ein Mangel ist oder der Postzusteller das Paket unglücklich fallen lässt, dafür gibt es die Gewährleistung und unabhängig davon das einmonatige Widerrufsrecht. Aber dank unserer Tests und der Qualität der Ware liegt unsere Rücksendequota quasi bei 0.
Das etwas nicht zur Zufriedenheit war, erfuhren wir knappe zwei Wochen später als mehrere PayPal Streitfälle – teils mit unwahren Behauptungen – dieses Käufers eröffnet wurden. Es gab vorher keinen Kontaktversuch, nichts. Wir haben innerhalb von 60 Minuten darauf reagiert und ihm mitgeteilt, das er die Ware komplett wie erhalten zurücksenden soll und auch kurz über den Fakt “Geprüft, getestet aber 100% sicher ist man nie” aufgeklärt. Keine Reaktion.
Zwei weitere Tage vergehen und unser Profil war um 3 negative Bewertungen reicher, unter anderem mit der Behauptung wir würden nicht reagieren. Seltsam, als er um den Preis feilschte klappte die Kommunikation sehr gut. Also wurde der Käufer angeschrieben, als Antwort kam “Wenn wir positive Bewertungen haben wollen, müssten wir ehrlich sein und keine defekte Ware verkaufen” – nun gut, da fällt einem dann nicht mehr viel ein. Also noch einmal ausführlicher über das Widerrufsrecht aufgeklärt, darüber das eine kurze Reklamationsmeldung gereicht hätte, das es nicht in unserem Interesse ist wissentlich defekte Ware zu verkaufen, da wir diese ja zurücknehmen. Wäre ja irgendwie ganz schön doof von uns. Aber auch das fruchtete nicht, seine Antwort:
sie brauchen mir nichts zu erzählen,ich weiss wie solche geschäfte laufen.ausgerechnet bei Ebay
Jup, so läuft das bei eBay. Er weiß bescheid. Der gute Mann wird auf eBay noch sehr, sehr viel Freude haben da bin ich mir sehr sicher. Und nun warten wir gespannt die Rücksendung ab, denn obwohl inzwischen 5 Tage vergangen sind ist hier noch nichts angekommen. Vermutlich gibt das Stoff für einen zweiten Blogeintrag.
Das ab und an eine negative Bewertung abfällt ist normal und leider korreliert bis dato in solchen Fällen der Käufer-IQ nicht mit den Anforderungen der eBay-Plattform – anders ausgedrückt: Kein Plan von nichts, Widerrufsbelehrungen sind irgendwas aus dem Ausland und Kommunikation ist etwas, was man mit Stäbchen essen kann. Traurig, aber so ist es halt. Im folgenden Fall ist das Verhalten des Käufers besonders beschämend: Der gute Mann hat zwei Artikel bei uns gekauft und
Eigentlich müsste der Käufer im siebten Dienstleistungshimmel schweben, eigentlich. Hier erst einmal die Artikelbeschreibung des Artikels für den wir die negative Bewertung erhalten haben:
Seine negative Bewertung für diesen Artikel (wie gesagt ohne vorherige Rückmeldung) lautet:
Es geht um folgende Artikelbeschreibung:
Funktion geprüft, Kabel in Ordnung, jedoch sind alle Adern bis zum Stecker hin "aufgefriemelt" – Lieferumfang und Zustand wie abgebildet
Artikelzustand: Gebraucht
Das Bild des N64 Tv-Kabels zeigt den Stecker und ein Teil der aufgefriemelten Adern, die Artikelbeschreibung war in Bold, also Fettschrift, und nicht zu übersehen. Hier die Bewertung die wir dafür erhalten haben …